Stärke als Indikator, löslichkeit

Ladol · Anmeldungsdatum: 26.09.2023 Beiträge: 10

Hallo.
Wir haben im Labor Stärke als Indikator für gewisse Analysen.
Nun haben wir für die Analysen keine Stärkelösung gemacht, sondern einfach eine Spatelspitze der Stärke zur zu titrierenden Lösung im Erlenmeyerkolben hinzu gefügt, und so titriert.
Die Stärke die wir immer hatten ist nicht mehr lieferbar, also hat man uns ein Ersatzprodukt geschickt, dieses löst sich allerdings nicht mehr einfach so auf, wenn wir es so verwenden wie bisher.

Klar könnten wir nun einfach eine Stärkelösung machen, aber wenn es möglich ist, wieder genau so ein Produkt zu finden, warum sollten wir dann nicht einfach wieder so eins bestellen, das ist einfach angenehmer,

Meine Frage nun ist, woran liegt das, dass vom Namen und der Beschriftung her, das selbe Produkt sich teils löst, und teils nicht, ist doch beides Stärke zur Analyse, nur eben von einem anderen Hersteller.
Hängt das eventuell mit der Verarbeitungsart oder dem Ausgangsprodukt zusammen, z.B.: teils wird Stärke ja aus Kartoffeln hergestellt, und teils aus Weizen.

Woran könnte man beim bestellen des Produktes erkennen, dass dieses einfach in Pulverform hinzugefügt werden kann, gibt es eine spezifische Kennzeichnung?

AC-Gast · Gast

Da nicht bekannt,welche "Stärke" ihr vorher bestellt habt,wäre es sinnvoll,bei der nächsten Bestellung auf den Zusatz "löslich" zu achten.
Normale Stärke ist ein Gemisch aus Amylose(gut löslich in Wasser) und Amylopektin(schwer löslich).
allgemein die Stärke in kaltem Wasser suspendieren und unter Rühren erwärmen/erhitzen.Von der erkalteten Suspension filtrieren,das Filtrat ist die klare "Stärkelösung",die man für den Iod-Stärke-indikator benötigt.

AC-Gast.

Ladol · Anmeldungsdatum: 26.09.2023 Beiträge: 10

Nobby · Moderator Anmeldungsdatum: 20.10.2014 Beiträge: 6442 Wohnort: Berlin

Wenn auf dem Etikett Stärke löslich steht, die aber nicht löslich ist, reklamieren und zurückschicken.

imalipusram

Probier mal kurzes Aufkochen.

Für solche Fragen gibts den technischen Service des Chemikalienladens. Mit dem Kauf hast Du auch für die Beratung bezahlt.

Ladol · Anmeldungsdatum: 26.09.2023 Beiträge: 10

Nobby · Moderator Anmeldungsdatum: 20.10.2014 Beiträge: 6442 Wohnort: Berlin

Da ist es jetzt müssig zu philosophieren, warum das eine sich löst das andere nicht. Es geht wohl um die Iodstärke Reaktion in der Iodometrie. Ich habe das vor ca. 40 Jahren so gelernt, dass Stärke aufgekocht wird egal welche Qualität die hat und die klare abgesetze Lösung filtriert wird. Bei der Analyse werden einige Tropfen zur Probe kurz vor dem Äquivalenzpunkt geben. Die gelbliche Lösung wird blauschwarz und entfärbt sich bei Äquivalenz.

AC-Gast · Gast

Das Produkt von Merck ist eine nach bestmmten Verfahren modifizierte Stärke gewesen,welche sich direkt und vollständig in Wasser löst.
Auch bei sigmaaldrich gibt es eine lösliche Stärke(mit der gleichen CAS-Nummer).Inwiefern die u.U. etwas anders hergestellt wurde,kann ich nicht sagen.
Aber wenn bei eurer neuen Charge eines anderen Herstellers/Vertreibers "löslich" angegeben ist,diese sich aber nicht direkt in Wasser(ohne Erwärmen löst),wäre ein Rückfrage beim Hersteller angeraten.
Das Herstellen einer Stärkelösung ist(s.o.) eigentlich schnell gemacht und eine solche Lösung wäre relativ lange haltbar und gut dosierbar.

AC-Gast.

AC-Gast · Gast

Nchtrag:es scheint,daß die aus Kartoffelstärke gewonnen und nach Zulkowsky modifizierte Stärek besonder gut löslich in Wasser ist.
S. bei wikipedia unter "Lösliche Stärke nach Zulkowsky" .
D.h. andere lösliche Stärken lösen sich ebenfalls vollständig,aber anscheinend nur langsamer(und u.U. mit geringerer Löslichkeit).

AC-Gast.

Ladol · Anmeldungsdatum: 26.09.2023 Beiträge: 10

Es scheint als haben wir die Lösung gefunden.
Wir haben direkt auf der Hersteller Seite geschaut gehabt, und nicht beim Lieferanten, und haben bemerkt, dass es sich um Stärke für die Iodometrie handelt.
Haben nun eine andere Stärke für die Iodometrie bestellt und es funktioniert wieder einwandfrei. Thumbs up!