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Die Bestimmung des Lösungsmittels für eine Kristallisation
 
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Uroboros15



Anmeldungsdatum: 13.02.2024
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2024 14:35    Titel: Die Bestimmung des Lösungsmittels für eine Kristallisation Antworten mit Zitat

Ich lese aktuell das Buch "Lehrbuch der organischen Chemie" von Hans Beyer (ist glaube ich eine Ausgabe aus den 50ern) und im Kapitel Kristallisation stellt er mehrere Lösungsmittel von Äther bis hin zu Aceton und Benzol vor. Was ich mich aber schon immer gefragt habe ist ob es eine Methode gibt mit der man rausfinden kann welches Lömi für welchen Stoff geeignet ist, oder ob man da an Trial & Error nicht vorbei kommt?

Ich hab hier ein bisschen Cinnabarit rumliegen und könnte jetzt natürlich googeln welche Lömis hier dazu geeignet sind das Hg aus dem heterogenen Stoffgemisch heraus zu lösen, aber nehmen wir mal an es gäbe kein Internet. Kann man anhand gewisser Eigenschaften des Cinnabarits (hier nur als Beispiel. Meine Frage gilt natürlich für alle Stoffe) eruieren was für ein Lömi dazu geeignet ist das Hg zu isolieren?


EDIT:
ich war mir nicht ganz sicher ob dieses Thema hierher gehört oder vielleicht in "Grundlagen der Chemie" also falls da ein Mod meint der Thread passt hier nicht her, dann bitte verschieben.
AC-Gast
Gast





BeitragVerfasst am: 19. Feb 2024 15:29    Titel: Solvent Antworten mit Zitat

Du hast zwar den Einsteig über den Beyer-Walter aus der OC gewählt,aber dein Anliegen zum Cinnabarit ist mehr anorganische Chemie.
Falls der thread verschoben wird,dann wohl dahin.
Zur Wahl von Lösungmitteln:gerade bei der Wahl eines Lösungsmittels zu Kristallisationszwecken ist,neben erforderlicher Sachkenntnis und Erfahrung,
auch ein wenig trial/error notwendig.
Oft kommen sogar Lösungsmittelgemische zum Einsatz,auch abhängig von der jeweiligen Kristallisationstechnik.
Bei anorganischen Verbindungen wird häufig aus wäßrigen Lösungen kirstallisiert,zum teil werden auch organische Solventien verwendet.
Beim Cinnabarit,also Quecksilber(II)sulfid,sind mir solche Solventien nicht bekannt.Es gibt eine gewisse Löslichkeit in konzentrierten Sulfid-Lösungen,da sich dort löslichie Thiokomplexe bilden.Aber das ist nichts für den Hobbychemiker.Auflösen kann man es auch mit oxidierenden Säuren (u.a.),man erhält aber kein HgS zurück.
Die geologischen Bildungbedingungen für Cinnabarit sind noch etwas anderes.

AC-Gast.
Uroboros15



Anmeldungsdatum: 13.02.2024
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2024 13:25    Titel: Re: Solvent Antworten mit Zitat

AC-Gast hat Folgendes geschrieben:
Du hast zwar den Einsteig über den Beyer-Walter aus der OC gewählt,aber dein Anliegen zum Cinnabarit ist mehr anorganische Chemie.
Falls der thread verschoben wird,dann wohl dahin.
Zur Wahl von Lösungmitteln:gerade bei der Wahl eines Lösungsmittels zu Kristallisationszwecken ist,neben erforderlicher Sachkenntnis und Erfahrung,
auch ein wenig trial/error notwendig.
Oft kommen sogar Lösungsmittelgemische zum Einsatz,auch abhängig von der jeweiligen Kristallisationstechnik.
Bei anorganischen Verbindungen wird häufig aus wäßrigen Lösungen kirstallisiert,zum teil werden auch organische Solventien verwendet.
Beim Cinnabarit,also Quecksilber(II)sulfid,sind mir solche Solventien nicht bekannt.Es gibt eine gewisse Löslichkeit in konzentrierten Sulfid-Lösungen,da sich dort löslichie Thiokomplexe bilden.Aber das ist nichts für den Hobbychemiker.Auflösen kann man es auch mit oxidierenden Säuren (u.a.),man erhält aber kein HgS zurück.
Die geologischen Bildungbedingungen für Cinnabarit sind noch etwas anderes.

AC-Gast.


Vielen Dank für die Erklärung.
Dann ist es wohl doch so, dass man um das experimentieren nicht herum kommt (eigentlich macht ja genau das den Spaß bei der Chemie aus). Dann spielt die Erfahrung natürlich auch eine Rolle. Ich habe jetzt auch mal irgendwo gelesen, dass das Wissen um die funktionalen Gruppen die Auslese des richtigen Lösungsmittels wesentlich erleichtert. Ich bin aber noch nicht soweit um das beurteilen zu können.

Ich bin jetzt etwas irritiert darüber was du über die anorganischen Verbindungen gesagt hast. Ich war bisher immer der Annahme, dass die Umkristallisation sich für Verbindungen, die unter normalen Bedingungen liquide sind überhaupt nicht eignet weil ja beim Abkühlen nichts kristallisiert, sondern der zu purifizierende Stoff flüssig bleibt. Oder habe ich da etwas nicht ganz richtig verstanden? Der Beyer hat die Reinigungsmethoden leider nicht sehr detailliert beschrieben.

Du hast gesagt bei Cinnabarit wären dir solche Solventien nicht bekannt. Ich habe jetzt mal ein wenig recherchiert die letzten Tage und bin da auf ein Patent eines gewissen Herrn Frank M. Schad gestoßen: https://patents.google.com/patent/US1718491A/en
Vielleicht interessiert dich das ja.
So wie ich das verstanden habe benutzt man da ein Alkalimetallsulfid oder ein Erdalkalimetallsulfid in Kombination mit etwas was er als "alkali or alkaline earth sulfhydrates" bezeichnet. Wenn ich mich da jetzt nicht irre, dann ist mit "sulfhydrates" Schwefelwasserstoff bzw. H2S gemeint, richtig?
AC-Gast
Gast





BeitragVerfasst am: 21. Feb 2024 17:40    Titel: HgS Antworten mit Zitat

Zitat:
"alkali or alkaline earth sulfhydrates" bezeichnet. Wenn ich mich da jetzt nicht irre, dann ist mit "sulfhydrates" Schwefelwasserstoff bzw. H2S gemeint, richtig?


Aus dem Patent(von 1926!) würde ich eher schließen,daß hier Hydrogensulfide gemeint sind(z.B. NaHS).
Dabei geht es um das chemische Lösen von HgS,welches mit konzentrierten Lösungen von Na2S möglich und bekannt ist.Deis habe ich oben bereits erwähnt.
Im Beyer-Walter geht es aber mehr um das rein physikalische Lösen,wo der Stoff in einem geeigneten Lösungsmittel chemisch unverändert in Lösung geht und nach Entfernen des Lösungsmittels wieder erhalten wird.
Das sind zwei verschiedene Dinge.
Die im BW genannte Kristallisation ist eine Technik zur Aufreinigung von Feststoffen,was oft in der organischen Synthese mit einem Rohprodukt gemacht wird.Dabei wird in der Regel ein Solven gesucht,in welchem sich der Stoff nicht allzu gut löst.Oft wird in einem solchen Solvent der Stoff in der Wärme/Hitze gelöst und erst beim Abkühlen kommt es dann zur Kristallisation des Feststoffs.Dazu in Lehrbüchern zur organischen Synthese o.ä. schauen.
Ähnliches gibt es auch in anderen Bereichen der Chemie,viel in der Anorganik,aber es gab sogar einen Nobelpreis für die Kristalisation eines Proteins.
Die Bildung von Cinnabarit als Mineral ist oft im Bereich vulkanischer Aktivität zu beobachten.Auch solche geologischen Prozesse können als Lösungsvorgängen mit anschließender Kristallisation betrachtet werden.
HgS ist unter sog. hydrothermalen Bedingungen kirstallisiert.

AC-Gast.
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