Wasser riecht nach Tintentod. Was ist das?

Timme · Anmeldungsdatum: 11.11.2023 Beiträge: 5

Meine Frage:
Bei einer Säurebehandlung eines WWasserspeichers "300l" mit Zitronensäure tritt nach 2 Tagen ein Wassergeruch auf der an Tintentod erinnert. Was ist das und wie kann man das neutralisieren?

Meine Ideen:
Der Speicher wird von Öffentlichen Versorger gespeist und es ist kein Brunnen vorhanden. Organische Kontamination ist eigentlich ausgeschlossen weil danach eine Schockchlorung durchgeführt wurde.

imalipusram

Zitronensäure reagiert mit Rost und anderen Metalloxiden und löst sie auf. Habt Ihr erst das Wasser aus dem gesamten System entfernt und dann ordentlich gespült? Bei einem 300L-Tank kann man schon mal ein paar Kubikmeter Wasser durchschicken müssen, um alle Reste der Behandlung loszuwerden.

Timme · Anmeldungsdatum: 11.11.2023 Beiträge: 5

Wäre ganz froh wenn es nur ein Problem von gelösten Resten ist. Man kann optisch nur wenig Rost ausmachen. Der Speicher ist innen Emailiert, dennoch wird das ganze auch unterrostet sein , sehr sprödes Material was man ihm für sein Alter aber gar nicht ansieht. Es gibt auch noch einen Rest Kalkschicht ( steinhart) den aber auch eine zweite Behandlung mit Amidosulfonsäure nicht gelöst bekam.
Bei der Zitronensäure war auch noch eine Aluminiumopferanode im Tank verbaut.

Nochmal einen Kniefall für die schnelle Reaktion

chemiewolf · Anmeldungsdatum: 06.07.2022 Beiträge: 476 Wohnort: Rheinhessen

wo genau der Geruch herkommt, lässt sich per Ferndiagnose kaum sagen. Man müsste genau wissen, welche Mineralien das Wasser im Tank enthält und was daher in den Ablagerungen vorhanden ist. Hauptsächlich bestehen sie normalerweise aus Kalk. Es kann in Spuren irgend etwas darin sein, das unter Säureeinwirkung riecht (enthält das Wasser in irgendeiner Form Schwefel?)

willy · Anmeldungsdatum: 22.07.2020 Beiträge: 272

Ich hätte ja am ehesten das Chlor oder dessen Reaktionsprodukte im Verdacht. Allerdings weiß ich nicht, was mit "Tintentod" gemeint ist, bzw. wie das riecht.

AC-Gast · Gast

Ist wohl bei uns bekannt als "Tintenkiller",wobei es dort verschiedene Arten gibt,mit verschiedenen "Wirkstoffen".
Vom Geruch her vermutlich am auffälligsten dabei dann die auf Sulfit-Basis
(Reduktionskiller),was dann im Tank auf "Schwefelverbindungen" schließen ließe.
So bleibt es etwas spekulativ.

AC-Gast.

chemiewolf · Anmeldungsdatum: 06.07.2022 Beiträge: 476 Wohnort: Rheinhessen

willy · Anmeldungsdatum: 22.07.2020 Beiträge: 272

Gar nicht.
Ich bezog mich auf:
"... weil danach eine Schockchlorung durchgeführt wurde."

chemiewolf · Anmeldungsdatum: 06.07.2022 Beiträge: 476 Wohnort: Rheinhessen

Timme · Anmeldungsdatum: 11.11.2023 Beiträge: 5

Hallo! imalipusram war glaube ich mit seiner ersten Vermutung nahe dran. Wenn man Wasser zapft und das ein bisschen laufen lässt damit man die Kesselhöchsttemperatur hat, es dann in ein Glas füllt, kann man meiner Meinung nach sehr viel feinperliges Gas beobachten, das sich nätürlich kurz darauf verflüchtigt. Also von wegen Rostauflösen. Kann es sein das Säurekorrosion das Thema ist? Sauerstoff ist ja im System auch nicht vorhanden. H+ Ionen werden zu Wasserstoff reduziert. grübelnd

Timme · Anmeldungsdatum: 11.11.2023 Beiträge: 5

Aber was ist mit dem Geruch. Am Anfang war für mich auch Schwefel am plausibelsten. Wasserstoff ist Geruchlos.

imalipusram

AC-Gast · Gast

War die Schockchlorierung nach der Säurebehandlung mit Citronensäure oder vorher?
Wenn da wirklich aus vorhandenen Sulfiden oder Sulfiten(durch mikrobielle Reduktion von Sulfaten) H2S,bzw. SO2 freigesetzt werden,würden diese durch die Chlorierung oxidiert werden.
Der Geruch nach "Schwefel" ist leider auch nicht wirklich eindeutig,damit können für den Laien verschiedene Schwefelspezies gemeint sein.
Der Tintenkillergeruch würde mehr stechend nach SO2 riechen.
Da könnte man darauf testen.

AC-Gast.

Timme · Anmeldungsdatum: 11.11.2023 Beiträge: 5

Der Geruch ist nicht stechend. Bei 60 Grad eben sehr präsent. Die Chlorbehandlung war nach der Säure.

chemiewolf · Anmeldungsdatum: 06.07.2022 Beiträge: 476 Wohnort: Rheinhessen