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Druckaufbau in Fermenter
 
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loschuh



Anmeldungsdatum: 11.01.2021
Beiträge: 95

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2023 18:34    Titel: Druckaufbau in Fermenter Antworten mit Zitat

Hallo,
wenn man eine alkoholische Gärung in einem Autoklaven durchführt, wie hoch steigt der CO2-Druck an, bist der Prozess stoppt?
Hat jemand Daten dazu? Gibt es dazu Literatur... konnte dazu nichts finden..

Gruß

Lo
chemiewolf



Anmeldungsdatum: 06.07.2022
Beiträge: 473
Wohnort: Rheinhessen

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2023 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

hast du mal recherchiert ob es da bei Biogas-Reaktoren etwas gibt? Um evtl. eine Analogie herzustellen?
OC-Gast
Gast





BeitragVerfasst am: 26. Okt 2023 10:44    Titel: Druck Antworten mit Zitat

Die Frage zielt ja auf das Prinzip von LeChatelier ab.Dieses gilt aber nur für reversible Reaktionen.
Die CO2-generierende Reaktion der alkoholischen Gärung ist jedoch die Decarboxylierung von Pyruvat durch die PDC,welche irreversibel ist.
Daher wird der Prozeß nicht im Sinne von LeChatelier gestoppt.

OC-Gast.
chemiewolf



Anmeldungsdatum: 06.07.2022
Beiträge: 473
Wohnort: Rheinhessen

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2023 12:43    Titel: Re: Druck Antworten mit Zitat

OC-Gast hat Folgendes geschrieben:

Daher wird der Prozeß nicht im Sinne von LeChatelier gestoppt.


bei biologischen Prozessen wie der Gärung spielen natürlich auch andere Faktoren eine Rolle. So stirbt die Hefe je nach Typ bei verschiedenen Alkoholkonzentrationen ab, vorher lässt die Aktivität nach. Der Druck im System wird irgendwann auch auf die Mikroorganismen Einfluss nehmen. Ab welchem Druck das der Fall ist, konnte ich nicht recherchieren.
Ca. 3 Bar scheinen aber nicht zu reichen, s.:
https://archiv.hobbybrauer.de/modules/name/eBoard/file/viewthread/thread/24606.html
OC-Gast
Gast





BeitragVerfasst am: 26. Okt 2023 13:00    Titel: Fermenter Antworten mit Zitat

Hallo chemiewolf!
Danke für die Ergänzung,wollte selbst gerade einen Nachtrag in die richtung formulieren.
Die beim üblichen Autoklavieren erforderlichen 2 bar sind in solchen Fermentern schnell erreicht,aber von der Temperatur her sollte da noch keine wirklich Beeinträchtigung der mikrobiellen Aktivität zu beobachten sein.
Aber wenn der Fermenter für höhere Drücke ausgelegt sein sollte,könnte das dann so ablaufen,wie von dir beschrieben.
Aber da wird vermutlich nur experimentell näheres zu zu sagen sein.
Vielleicht kommt vom TES noch Inof zum Hintergrund der Frage.

OC-Gast.
imalipusram



Anmeldungsdatum: 11.04.2020
Beiträge: 1141
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BeitragVerfasst am: 26. Okt 2023 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Der Druck im Autoklaven dient mE dazu, daß man das Sterilisiergut auf Temperaturen von deutlich über 100°C erhitzen kann.
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chemiewolf



Anmeldungsdatum: 06.07.2022
Beiträge: 473
Wohnort: Rheinhessen

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2023 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

imalipusram hat Folgendes geschrieben:
Der Druck im Autoklaven dient mE dazu, daß man das Sterilisiergut auf Temperaturen von deutlich über 100°C erhitzen kann.

ich verstehe den Zusammenhang mit dieser Frage nicht...
OC-Gast
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Okt 2023 10:14    Titel: Druck Antworten mit Zitat

imalipusram hat Folgendes geschrieben:
Der Druck im Autoklaven dient mE dazu, daß man das Sterilisiergut auf Temperaturen von deutlich über 100°C erhitzen kann.


Die klassische Dampfsterilisation arbeitet mit relativ kleinen Drücken(2-3 bar),wobei hier der Druck tatsächlich noch nicht direkt keimtötend wirkt.
Das ist erst bei deutlich höheren Drücken der Fall,wie bei der Hochdrucksterilisation(ca. 7000 bar).
Daher meine Einschätzung,daß in einem Fermenter keine Drücke erzeugt werden,die de (alkoholische) Gärung stoppen aufgrund Abtötung der Mikroorganismen.

OC-Gast.
imalipusram



Anmeldungsdatum: 11.04.2020
Beiträge: 1141
Wohnort: Da, wo es den leckersten Leberkäse gibt

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2023 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

chemiewolf hat Folgendes geschrieben:
imalipusram hat Folgendes geschrieben:
Der Druck im Autoklaven dient mE dazu, daß man das Sterilisiergut auf Temperaturen von deutlich über 100°C erhitzen kann.

ich verstehe den Zusammenhang mit dieser Frage nicht...


Wegen der oben angesprochenen 2 bar im Autoklaven, welche als Druck alleine Mikroorganismen wenig Schaden zufügen.

(BTW, zum Vergleich schaden die auch einem Menschen nicht, beim Sporttauchen mit Preßluft kommt man auch auf bis zu knapp 4bar)

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chemiewolf



Anmeldungsdatum: 06.07.2022
Beiträge: 473
Wohnort: Rheinhessen

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2023 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

@imalipusram: damit wird es klar.
Die spannende Frage wäre, ab wieviel Druck der Prozess beeinträchtig wird.
imalipusram



Anmeldungsdatum: 11.04.2020
Beiträge: 1141
Wohnort: Da, wo es den leckersten Leberkäse gibt

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2023 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

@chemiewolf: Versuch macht kluch! Am besten mit biologisch abbaubaren Ansätzen aus Triticum aestivum und Saccharomyces cerevisiae. Oder hat das schon mal jemand publiziert?


Edit: Hier noch etwas Thermodynamik für Snobs (und Infos zum Druck in einer Champagnerflasche): https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/entkorken-einer-champagnerflasche/

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