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KaiBr Gast
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Verfasst am: 01. Jun 2022 11:36 Titel: Gold reagiert bei Elektrolyse |
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Meine Frage:
Hallo Zusammen.
Ich bin Elektrotechniker und in meiner Bachelorarbeit Wird eine Leitfähigkeitsmessung in Salzwasser durchgeführt. Dass das eine konduktive Messung mit zwei vergoldeten Elektroden in der Lösung ist, wurde vorgegeben und lässt sich nicht ändern.
Wenn ich die AC Messung bei ca 1,2V durchführe, messe ich ja hauptsächlich den Strom der beim umladen der Doppelschichtkapazitäten fließt.
Somit findet keine Elektrolyse statt und ich bin fein raus.
Auch bei 1,2V DC passiert noch keine Elektrolyse, theoretisch logisch aufgrund der Zersetzungsspannung von 1,23V.
Wenn ich jetzt aber probeweise 3 VDC anlege, wird die Anode ziemlich schnell Schwarz, irgendwann verschwindet die Goldbeschichtung komplett.
Das Salzwasser ist in dem Versuch destilliertes Wasser mit 1% Speisesalz.
Die Elektroden sind vergoldete Kupferkontakte.
Meine Frage ist nun, was reagiert da?
Meine Ideen:
Löst sich das Gold auf in Gold(III)Chlorid oder Gold(III)Oxid?
Das Wasser hat nach einer gewissen Zeit eine trübe Färbung, durch bräunliche Schwebestoffe. |
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AC-Gast Gast
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Verfasst am: 01. Jun 2022 16:28 Titel: Gold |
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Die Farbe spricht für die Bildung von Gold(III)hydroxid.
Du hast geschrieben "Speisesalz" als Salz für das "Salzwasser".
Hast du mal auf die Inhaltsstoffe geschaut,ob da gelbes Blutlaugensalz,bzw. E 536 oder Kaliumferrocyanid enthalten ist?
Das wird oft als Rieselhilfe zugesetzt und grift Goldkontakte schnell an.
AC-Gast. |
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KaiBr
Anmeldungsdatum: 01.06.2022 Beiträge: 2
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Verfasst am: 02. Jun 2022 11:54 Titel: |
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Hallo,
als Trennmittel wird Natriumferrocyanid verwendet, also E535 |
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AC-Gast Gast
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Verfasst am: 02. Jun 2022 12:09 Titel: Gold |
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Der Verdacht erhärtet sich,daß hier das Gold angegriffen wurde und sich dabei Gold(III)hydroxid bildet(-> brauner voluminöer Niederschlag).
Das K4[Fe(CN)6] wird da sicherlich unterstützend wirken.
Schauen wir mal,ob Nobby das hier bestätigen kann.
AC-Gast.[/code] |
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Nobby Administrator
Anmeldungsdatum: 20.10.2014 Beiträge: 5948 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 02. Jun 2022 12:40 Titel: |
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Da die Elektroden nur vergoldet sind, also nur eine ca. 0,5 - 1μ Schichtdicke haben, denke ich eher bei der hohen Spannung wird die Schicht einfach " verbrannt". Tritt oft in der Galvanotechnik auf.
Zuletzt bearbeitet von Nobby am 03. Jun 2022 16:49, insgesamt einmal bearbeitet |
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KaiBr
Anmeldungsdatum: 01.06.2022 Beiträge: 2
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Verfasst am: 03. Jun 2022 13:15 Titel: |
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Hallo Zusammen,
Ich habe nochmal einen Dauertest gemacht. In den ersten Stunden bildete sich eine Trübe braune Brühe welche von der Anode zur Kathode wanderte. Das wäre das vermutete Goldhydroxid. Nach etwa 6 Stunden ging von der Anlode langsam eine blaue Verfärbung aus was ich als Kupfer oxid/hydroxid einstufen würde. Eine Untersuchung der Pins zeigte dass das Gold fast komplett weg war.
Während der ganzen zeit stiegen an der Kathode Gasbläschen auf, was wenn ich richtig liege Wasserstoff sein müsste. An der Anode jedoch kam kein einziges Bläschen zum vorschein, somit würde ich vermuten der Sauerstoff steigt nicht gasförmig auf, sondern bildet eben die oxide/hydroxide, womit das Rätsel gelöst wäre.
Leider hab ich kein Meerwasser oder Zusatzfreies Salz hier um zu schauen wie sehr das Natriumferrocyanid das alles verstärkt.
Vielen Dank für eure Antworten! |
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